Von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt
- glutenfreewanderlust
- 18. Nov. 2018
- 3 Min. Lesezeit
Wie lange hatten wir kein Motorrad mehr? Zu lange - deswegen war es heute wieder an der Zeit einen zu mieten und den Nationalpark Cat Bas unsicher zu machen. Auf dem Weg dahin hielten wir bei der Hospital Cave. Wie der Name schon verrät wurde die Höhle in der Kriegszeit von 1969-1975 als Krankenhaus genutzt. 15 Ärzte und 10 Schwestern behandelten rund 200 Patienten. Kaum vorzustellen, dass in diesem dunklen Räumen Menschen gesund werden sollten.

Von dort fuhren wir weiter zum National Park. Man konnte zwischen zwei Routen wählen - eine kürzere, die rund zwei bis drei Stunden dauerte und zu zwei Aussichtspunkten führte und eine längere, die vier bis fünf Stunden dauern sollte und bei der man zu einem Hafen auf der anderen Seite gelangen würde. Wir entschieden uns für die Kürzere, da wir noch zu einer weiteren Höhle auf dem Rückweg wollten und uns unser Bus bereits um 15:30 am Hostel abholen sollte.

Es war eine schöne Trekking Strecke, nicht besonders spektakulär, der Blick von den Aussichtspunkten über die Berge war schön - trotz diesigen Wetters - und wir waren erstaunt wie groß Cat Ba ist. Man hätte nicht das Gefühl auf einer Insel zu sein - Küste war nämlich nirgends in Sicht.
Da wir doch noch recht viel Zeit hatten (gehören wohl zu den schnellen Wanderern) fuhren wir noch bis ans Ende der Insel. Dort war eine grüne Leiter - ein Aussichtspunkt markiert auf mapsme - die unsere Neugierde weckte.
Besonders häufig genutzt sah die Konstruktion nicht aus - eine Sicherung gab es auch nicht. Sollte man abrutschen, würde man tief fallen, aber dann würden wir eben einfach nicht abrutschen.

Also ging es Sprosse für Sprosse hinauf. Oben konnte man weit in die Ferne auf die einzelnen Felsgesteine blicken - großartig!
Als wir abstiegen, war jedoch auf einmal das Tor unten verschlossen. Ehm - wie kommen wir jetzt hier raus? Ich war noch etwas weiter oben auf einer Plattform und sah zum Glück ein paar Touristen in einem nahe gelegenen Restaurant. Sie schreiend um Hilfe zu bitten, war mir zwar etwas unangenehm, aber schien die einzige Möglichkeit zu sein. Zwei Minuten später schloss uns eine verärgerte Vietnamesin das Tor auf. Ich bin noch immer nicht sicher warum genau sie verärgert war - hätten wir etwas für den Aufstieg zahlen müssen oder war es generell verboten dort hinauf zu gehen? Ich werde es wohl nie erfahren.

Auf dem Rückweg machten wir Halt an einer weiteren Cave. Rund eine halbe Stunde spazierten wir durch die beeindruckenden Gänge und bestaunten das Naturwunder.
Zu unserem Unglück fing es jetzt jedoch an wie aus Eimern zu gießen. Völlig durchnässt und verfroren kamen wir in unserem Hostel an. Die Zeit reichte gerade so sich trockene Kleidung anzuziehen, dann war auch schon der Bus da - natürlich ausgerechnet heute war er mal pünktlich.
Dafür war der Bus seit langem mal wieder ein richtiger Luxus Bus - viel Beinfreiheit und ein Gratis Wasser plus Feuchttücher gab es für uns.
Um neun kamen wir in Hanoi an - endlich mal wieder in einer Stadt, wo nach sechs Uhr noch Leben auf den Straßen herrscht! Durch die vollen Straßen ging es erst zum Hostel und dann nochmal auf die Suche nach einem Nachtbus nach Sapa mit dem wir am nächsten Abend weiter wollten. Dort hatten wir eine zweitägige Tour durch die Berge inklusive Homestay gebucht.
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