Sapas Reisfelder
- glutenfreewanderlust
- 18. Nov. 2018
- 3 Min. Lesezeit
Besonders gut ließ es sich nicht auf der Busfahrt nach Sapa schlafen. Um drei Uhr morgens kamen wir in Sapa an - zwar wurde uns gesagt, dass wir bis sechs Uhr im Bus weiter schlafen dürften, jedoch war ich dann doch verunsichert, als einige bereits bei der Ankunft ausstiegen. Als ich dann auch noch träumte, dass unser Gepäck davon gefahren wurde, war die Nacht für mich endgültig vorbei.
Da unsere Tour vom Nomad Butique Hostel starten würde, liefen wir als erstes dort hin. Nach einer Dusche frühstückten wir etwas und packten unseren kleinen Rucksack für die Tour - der Große blieb samt Wertsachen im Hotel.
Mit 11 Anderen liefen wir los. Insgesamt 11 Kilometer ging es durch die - leider schon geernteten, aber trotzdem wunderschönen - Reisfelder.
Wir hatten wahnsinnig Glück mit dem Wetter - zum einen war es trocken, was die Wanderung sehr erleichterte. Viele hatten uns berichtet wie schmutzig sie dabei geworden waren, da alles so schlammig und rutschig war - und ich fragte mich auch wirklich an einigen Stellen wie sie die Wege heile überstanden hatten, denn selbst im Trockenen Zustand war ich einige Male fast hingefallen. Und es war recht klar - einen Tag zuvor sollte man wohl nichts gesehen haben, da es so neblig war - und auch am zweiten Tag war es ab dem Nachmittag sehr neblig und etwas regnerisch, da waren wir aber zum Glück schon wieder zurück und in unserem neuen Hostel.
Am ersten Tag der Wanderung würden wir von drei Frauen begleitet, die schwere Körbe mit sich schleppten und bunte Kleidung trugen. Unser Guide erklärte uns, dass sie nur Geld verdienen konnten, indem sie morgens den weiten Weg nach Sapa auf sich nahmen, um Touristengruppen tagsüber zu begleiten, denen sie dann versuchten etwas zu verkaufen - alles auf gut Glück. Mal hatten sie Pech, nämlich wenn die Touristen nichts kaufen würden und mal hatten sie Glück. Bei uns hatten sie Glück - fast alle kauften ein Andenken von Ihnen (wir kauften zwei Schals).
Sie waren so freundlich, reichten uns immer die Hand, schenkten uns Herz und Pferdefigur aus Pflanzen gebastelt und sprachen gutes Englisch, welches sie lediglich von den Touristen gelernt hatten. Da sie nicht zur Schule gehen konnten, als sie klein waren, hatten sie heute keine Chance eine andere Arbeit zu finden. Wie so oft schon war ich auch in diesem Moment wieder einmal dankbar für die Umstände in denen ich aufwachsen durfte und wünschte, dass auch hier die Menschen freie Bildung genießen dürften.
Nach dem Mittagessen ging es weiter in das Dorf, wo auch unser Homestay sein würde. Auf dem Weg dahin erreichte unseren Guide die Nachricht, dass seine Mutter einen Unfall gehabt habe - alle nahmen wir etwas unsere Beine in die Hände damit er schnell nach Hause und zu seiner Mutter ins Krankenhaus fahren konnte. Wir waren alle bestürzt und ich hoffe sehr, dass es seiner Familie gut geht.
Etwas verloren saßen wir nun im Homestay und wussten alle nicht recht was oder ob jetzt überhaupt noch was passieren würde. Bei einer Tasse Tee quatschten wir alle eine Weile und zogen dann nochmal los in das kleine Dorf. In einem hübschen Café machten wir es uns noch eine Weile gemütlich bevor es vor Anbruch der Dunkelheit wieder zurück zum Homestay ging.
Dort wurde bereits etwas zu essen für uns vorbereitet - dasselbe wie zum Mittagessen: Frühlingsrollen, gebratenes Fleisch, Gemüse und Reis (ich griff zu letzteren beiden).
Nach dem Abendessen schauten wir noch einen Film und fielen dann ins Bett - das gemütlichste aller Zeiten.
Der nächste Tag fing bereits gut an - auf die Berge und Felder schauend einen Kaffee schlürfen - traumhaft.
Ich beobachte die Tochter dabei, wie sie den Stamm (einer Palme?) in dünne Scheiben schnitt und erfuhr, dass damit die Schweine gefüttert wurden. Unser neuer Guide kam kurze Zeit später an und ließ mich sogar etwas an ihrem traditionellen Gürtel nähen bis wir uns auf den Weg durch den Bambuswald zum Wasserfall machten.
An dem Tag liefen wir nicht ganz so viel - dafür war der Weg umso steiler und abenteuerlicher. Über Stock und Steine ging es rund drei Stunden durch die Berge. Nach dem Aufstieg bekamen wir etwas zu essen - Nudelsuppe für die anderen, Pho für mich. Dann ging es mit dem Bus zurück zur Innenstadt von Sapa.
Nachdem es wieder aufgehört hat zu regnen, machte ich mich nochmal auf den Weg in die Stadt und durfte dieses wunderschöne Foto aufnehmen.

Da es dann allerdings doch recht schnell ungemütlich kalt und dunkel wurde, machte ich es mir im Cong Ca phé gemütlich. Etwas später kam Konrad, wir holten uns etwas zu essen und verbrachten den Abend im niedlichen Little Gecko - probiert unbedingt den Hmong Tee mit Ingwer, Zimt und Lemongrass.
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