Linksverkehr? Easy!Auf dem Motorrad durch Chiang Mai
- glutenfreewanderlust
- 9. Dez. 2018
- 3 Min. Lesezeit

Nach einem großen (seit langem wirklich sättigenden und zufriedenstellenden) Frühstück machten wir uns auf den Weg Richtung Zentrum - wir wollten uns Fahrräder ausleihen und damit durch den Doi Suthep National Park zu diversen Wasserfällen, Aussichtspunkten und Tempeln radeln.
Ein Motorrad wollte ich hier nämlich nicht ausleihen - abgesehen vom Linksverkehr, hatte ich im Internet gelesen, dass man oft von der Polizei angehalten würde und wenn man keinen Führerschein hatte 400 Baht zahlen musste. In Deutschland hatte ich damals die Wahl zwischen dem internationalen Führerschein, welcher überall außer in Thailand gültig sein sollte oder dem Führerschein für Thailand, der nirgendwo anders gültig war - beide waren mir zu teuer gewesen, da ich nicht mal sicher war, ob wir ihn überhaupt brauchen würden. Jetzt bereute ich es nicht doch beide genommen zu haben. Konrad hatte jedoch gelesen, dass man auch mit dem internationalen Führerschein von der Polizei durchgewunken werden würde - trotzdem wären wir dann nicht versichert gewesen, wenn wir einen Unfall gehabt hätten - auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering war, war mir das einfach zu riskant.
An einem anderen Hostel wollten wir uns also gerade Fahrräder ausleihen, wie immer klapprige Drahtesel mit denen man sich einigermaßen fortbewegen konnten.
Da uns im Hostel schon gesagt wurde, dass man sportlich für diesen Weg sein musste, fragte ich auch sie nochmal, ob man mit diesen Rädern durch den National Park konnte. Als sie laut lachte und heftig den Kopf schüttelte, brauchte ich gar keine ausführlichere Antwort mehr. Shit. Was nun?
Ob ihr es glaubt oder nicht, es wurde dann doch das Motorrad. Besonders wohl fühlte ich mich damit anfangs nicht, aber was sollten wir machen.
Ich gewöhnte mich relativ schnell an den Linksverkehr - hier waren fast alles Einbahnstraßen, das erleichterte es ungemein. Die erste Polizeikontrolle machte mich dann aber doch nervös. Was passiert jetzt?
Das Pärchen vor uns hatte keinen Führerschein. Ich kramte meinen raus und betete, dass er rechtmäßig war.
Tatsächlich - ich wurde durchgewunken! Was für eine Erleichterung.
Bevor wir jedoch weiter fuhren, fragte Konrad, ob er auch mit seinem fahren dürfe - er hatte nämlich keinen Schein für die A1 Klasse (125ccm Motorrad). Nein, er dürfte nicht fahren, hieß es. Gut zu wissen! Also würde ich uns durch Thailand kutschieren.
Unser erster Stop war der Huay Kew Wasserfall. Wir stellten das Motorrad ab und treckten eine weitere Stunde durch den Dschungel zur Pha Ngoeb Cliff. Der Weg deutete daraufhin, dass das nicht viele machten - manchmal war es so zugewachsen, dass wir den Weg kaum sahen geschweige denn sicher waren noch richtig zu sein.
Weiter ging es zu einem zweiten Wasserfall - dort mussten wir sogar Eintritt zahlen, und ehrlich gesagt würde ich es nicht wieder tun. Die zwei Wasserfälle, die wir sahen, waren schön, aber nichts gegen die, die wir in Vietnam gesehen hatten.
Nun stand der erste Tempel für heute auf dem Plan. Ein verwunschener Tempel, der bereits etwas zerfallen war. Zwar wurde viel restauriert, aber da das meiste noch in Arbeit war, konnte man die ursprünglichen Konstruktionen noch gut sehen.

An einem kleinen Gebetshaus stand eine Anleitung wie man richtig beten konnte. Da ich es bisher nirgendwo anders gemacht hatte, folgte ich dieser und läutete zum Schluss für meine Geliebten drei Mal an einer Glocke, die ebenfalls dort hing. Dann ging es weiter zum nächsten Tempel - dieser war wesentlich größer (und um einiges touristischer) und prunkvoller. Wo man auch hinsah, alles strahlte Gold.

Unsere letzte Station war ein Aussichtspunkt für den Sonnenuntergang. Beide bereuten wir mittlerweile keine Jacke mitgenommen zu haben, denn auf dem Berg würde es langsam frisch - besonders mit dem Fahrtwind auf dem Motorrad. Mir graute es schon vor der Rückfahrt, wenn dann auch die Sonne weg sein würde.
Aber für den schönen Ausblick über die Berglandschaft lohnte sich das frösteln - besonders als der Himmel rötlich wurde. Die kurvige Strecke (so spaßig zu fahren!) ging es zurück und je mehr wir uns der Stadt näherten, desto wärmer wurde es. So kam es sogar, dass wir noch an einem Studenten Markt hielten. Dort gab es hauptsächlich Kleidung - wir kauften nichts, aber es war nett zum bummeln.

Dann ging es sofort zum Pink House etwas essen. Ich hatte ein grünes Curry mit braunem Reis - dazu bekamen wir kalten Zimt Tee. Beides super lecker und ganz anders als die vietnamesische Küche!
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