Kalligrafie Master
- glutenfreewanderlust
- 9. Dez. 2018
- 2 Min. Lesezeit
Eigentlich mit dem Plan den botanischen Garten zu besuchen, liefen wir nach einem ausgedehnten Frühstück los.
Vorbei an Seen und einigen Luxus Hotels mussten wir wohl in der etwas wohlhabenderen Gegend Hanois gelandet sein.
Nachdem wir schon 13km gelaufen waren, hatten wir beide keine Lust mehr. Zwar hatten wir schon über die Hälfte des Weges hinter uns, aber die Motivation den Rest des Weges auf uns zu nehmen, mussten wir unterwegs verloren haben. Über uns selbst lachend, entschieden wir also wieder den Rückweg anzutreten. Damit der Weg nicht ganz umsonst war, liefen wir wenigstens noch kurz über den Blumenmarkt (der allerdings schon größtenteils abgebaut war).

In einem kleinen Café mit verlockend gut aussehenden Törtchen und Pralinen schnorrten wir uns Internet und konnten mit der Leiterin des Kalligrafie Workshops an der Train Street Kontakt aufnehmen. Mal wieder hatten wir unfassbares Glück - hätten wir uns nicht entschieden umzudrehen, hätten wir den Workshop nicht mehr machen können, denn den Tag darauf (wo wir es eigentlich hätten machen wollen) wäre es nicht möglich gewesen und nun hatten wir gerade noch genug Zeit zurück zu gehen, den Workshop heute noch zu machen und vorher sogar in einem Café an den berühmten Gleisen zu sitzen, als der Zug - sehr dicht - an uns vorbei rauschte.
Nach dem vielen Laufen war der Kokosmilch Kaffee genau das Richtige um wieder etwas Kraft zu tanken und in den Workshop zu starten.
Zo unterstützt die traditionelle Papier Herstellung. Heute gibt es nur noch drei Familien in Vietnam, die dieser fähig sind. Von der großen Industrie wurde die aufwändige Arbeit welche mehrere Tage in Anspruch nimmt verdrängt.
Zo hat sich zur Aufgabe gemacht die traditionelle Herstellung zu wahren indem sie die Familien in den Bergen unterstützt und die Art der Herstellung publik macht.
Mit einem Pinsel und Tinte ausgestattet, fingen wir an zunächst gerade Linien zu ziehen. Dabei zeigte sie uns wie wir den Pinsel richtig halten und führen mussten. Außerdem erklärte sie uns, dass es tägliche Übung benötigt bis man sich Kalligrafie Meister nennen dürfe - teils bis zu 18 Jahre kann es dauern.
Dann sollten wir uns ein Wort überlegen welches wir hinterher auf das wertvolle Zo Papier schreiben wollten. Das übten wir auf dem anderen Papier so lange bis wir einigermaßen zufrieden waren mit unseren Skizzen.

Etwas unter Druck stehend, malten wir nun den Schriftzug auf das geschöpfte Zo Papier. Noch zwei weitere Versuche bekamen wir - dann war der Workshop zu Ende.
Tiefen entspannt liefen wir zurück, aßen Pho und setzten uns den Rest des Abends in die Always Bar. Dort trafen wir Harry Potter vernarrte Israeli mit denen wir kurz einen Plausch hielten bevor wir wieder ins Hostel und ins Bett gingen.
Comments