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Grandma‘s Homecooking Class

Wie startet man am besten in den Tag? Definitiv beim Baden in den hohen Wellen am Meer! Ein vielversprechender Morgen, der Laune auf den Rest des Tages machte.

Für mich ging es jedoch etwas früher wieder zurück zum Hostel, denn ich wollte noch einmal in das Precious Heritage Museum bevor wir um zwei Uhr mit der Cooking Class starten würden.

Der Fotograf Rehnan war mehrere Jahre durch Vietnam gereist (mit dem Motorrad) und hat ethnische Gruppen aufgesucht, um sie nach der Herstellung ihrer traditionellen Kostüme zu befragen, sie in ihnen zu fotografieren und sogar ein Modell in seinem Museum auszustellen.

Teilweise hatten diese Gruppen noch nie zuvor einen Ausländer gesehen, gar mit einem gesprochen. Doch die meisten zeigten sich neugierig, interessiert und aufgeschlossen. Allerdings war es natürlich nicht immer so leicht - teilweise konnte er die Völker kaum finden, wurde sofort wieder weggeschickt und einmal hatte er sogar einen schweren Unfall. Doch sein Mut und seine Neugierde wurden stets belohnt wie man in diesem Museum sehen kann. Solltet ihr also mal in Hoi An sein, müsst ihr euch die Ausstellung unbedingt anschauen - es lohnt sich!


Ich hätte wahrscheinlich noch ewig dort verbringen können, aber die Cooking Class rief. Mit einem Boot ging es zum Markt - dort erklärte unser Guide uns wie ein üblicher Morgen auf dem Markt ablief. Um vier Uhr würden schon die Fische und Krabben geliefert. Ab halb sechs sei der Markt dann so voll, dass man kaum mehr einen Fuß vor den anderen setzen könne. Die Fotos habe ich am nächsten Morgen aufgenommen, als ich mir das Ganze dann selber nochmal ansah.

Denn Mittags hingegen war es ruhig. Die Verkäufer machten Pause und ruhten sich aus bevor am Nachmittag der Markt (mehr für den Tourismus als für die Locals) weiter ging.

Vorbei an den mittlerweile leer geräumten Fleisch Ständen ging es nun zu einem Stand mit Brei aus jeweils verschiedenen Bohnen, Mais und Kokosmilch. Zusammengemischt sah der Shake alles andere als appetitlich aus, schmeckte allerdings verblüffend gut - ein bisschen wie Milchreis.

Weiter ging es zu einem Stand mit Reis Küchlein, die unterschiedlich gefüllt waren. Da sie nur aus Reismehl und je nach Füllung Bohnen, Kokos oder Pilzen und Karotten bestehen, sind sie sogar glutenfrei und damit auch für mich genießbar.

Am nächsten Stand lernten wir etwas über Eukalyptus Öl und Gewürze. Eukalyptus Öl riecht nicht nur angenehm und hat eine beruhigende Wirkung auf den Geist, wenn man es sich an die Schläfen reibt, es hilft auch gegen Moskitostiche oder bei Erkältungen. Tiger Balsam hingegen soll gegen Muskelverspannungen helfen.

Nachdem wir noch den Obst und Kräuter Stand besuchten, ging es mit dem Boot weiter zu der kleinen Insel auf der unsere Koch Lehrerin bei ihrer Oma aufgewachsen war und wo nun die Cooling Class stattfinden sollte. Es soll das kleinste Dorf am Mekong sein - nur eine Grundschule gab es, für medizinische Versorgung oder die weiterführende Schule musste man entweder zur nächsten Insel oder nach Hoi An. Wenn früher ein Notfall war, wurde der Bedürftige auf eine Liege gelegt und von den anderen Bewohnern rennend ins nächste Krankenhaus gebracht, heute gibt es zum Glück Motorräder, die sie dafür nutzen können.


Als Willkommens Drink bekamen wir frischen Passionsfruchtsaft - einen so leckeren, geschmacksintensiven Saft habe ich noch nie zuvor getrunken!


Nachdem wir unseren Drink ausgetrunken und uns etwas mit Tum (sie wird bestimmt anders geschrieben, doch so sprachen wir es aus) unterhalten und viel über das alltägliche Leben der Menschen hier in Vietnam erfahren hatten (u.A., dass Schulen in Vietnam zum Teil mit Kameras ausgestattet waren damit Eltern ihre Kinder beobachten können (und zwar um auf sie aufzupassen indem sie die Lehrer kontrollieren - Missbrauch soll hier keine Seltenheit sein)), zeigte uns Tums mittlerweile 94 Jährige Großmutter wie der Reis geschält wird und damit für die weitere Verarbeitung nützlich war.

Danach fingen wir auch schon mit der Zubereitung unseres ersten Gangs an. Dazu stellten wir selber Reispapier aus Reismilch her, in welches wir hinterher unser frisch mariniertes und gegrilltes Fleisch, zusammen mit Gurke und etwas Salat, wickelten. In Erdnuss Sauce getunkt ein wahrer Traum.


Als zweites folgte Papaya Salat mit Shrimps und Hühnchen. Dazu gab es einen leckeren Reispapier Cracker.

Der dritte Gang, ein berühmtes Nationalgericht namens Ban Xeo, war ein Reismehlpfannkuchen mit Kurkuma, Shrimp und einem Stück Fleisch - wieder eingewickelt in Reispapier mit Gurke und Salat. Erdnusssauce dazu und der Genuss ist vollendet.


Mit schon mehr als gut gefülltem Magen machten wir uns nun an die Zubereitung des vierten Gangs. Dazu marinierten wir ein Thunfischsteak, welches mit Reis und einer super leckeren (allerdings nicht von uns selbst gemachten) Kürbis (gut fürs Gehirn) Suppe angereicht wurde.

Der krönende Abschluss war der Pudding aus schwarzem Sesam.


Wie ihr euch denken könnt, kugelten wir zurück ins Hostel. Als Geschenk bekamen wir noch ein kleines Rezeptbüchlein mit den Gerichten, die wir an dem Tag gemacht hatten (plus vegetarischen Alternativen) und die nur darauf warten zuhause nach gekocht zu werden.

Ich bin super froh, dass wir uns für diese und keine andere Cooking Class entschieden haben. Es war noch besser als ich es mir vorgestellt hatte - in einer liebevollen, privaten Atmosphäre ohne Tourismusflair. Das wird mir noch lange gut in Erinnerung bleiben!

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