Big City Life
- glutenfreewanderlust
- 18. Nov. 2018
- 3 Min. Lesezeit
Selber mit dem Motorrad durch Hanoi zu fahren, um von A nach B zu kommen, wäre etwas lebensmüde. Ähnlich wie in Saigon fährt hier jeder wie er will - Regeln oder Muster lassen sich hier nicht wirklich erkennen. Dann doch lieber zu Fuß.
Zufällig landeten wir auf einem Straßenfest (vielleicht auch ein Stadtfest). Tanzgruppen traten auf, Kinder machten eine Modenshow (von der Perfect Body Akademie aus - ich heiße so etwas ehrlich gesagt nicht gut, die Mädchen waren mehr geschminkt als ich an meinem Abiball).
An der Oper vorbei liefen wir zum Women‘s Museum. Über drei Etagen erfährt man etwas über die Rolle der Frau in Familie und der Geschichte Vietnams - außerdem lernt man etwas über die unterschiedlichen Hochzeitstraditionen, Namensgebung und traditionelle Kleidung.
Beispielsweise erfährt man, dass es früher wünschenswert war Cousin und Cousine zu verheiraten - jedoch nur einmal pro Familie. Oder, dass manche Vietnamese ihren Kindern temporär einen „hässlichen“ Namen geben, um sie vor bösen Geistern zu schützen.
Ich fand es wirklich spannend und kann einen Besuch nur empfehlen.
Von dort ging es zur Train Street, einer durch die Stadt führenden Zugstrecke auf dessen Bahngleisen man spazieren und nebenan süße Cafés und Boutiquen entdecken kann.
Wir waren im wundervollen Xofa (Café). Es wurde uns von einer Reisegruppe in Trang An empfohlen und die happigen Preise vergisst man sofort beim ersten Schluck vom leckeren Kaffee. Wir hatten beide den Kaffee mit Kondens- und Kokosmilch - was besseres habe ich noch nicht getrunken! Das wird nicht mein letzter Kokosmilch Kaffee.
Von dort ging es zum Literature Temple, wo wir wieder auf sehr viele Menschen trafen - keine Touristen, sondern Absolventen. Eine passende Tradition, den Abschluss am Bildungstempel zu feiern!

Nach einem kleinen Interview mit drei jungen Schülerinnen (ich wurde über deutsche Restaurants ausgefragt) ging es weiter zum Mausoleum. Da es schon halb fünf war (und es um fünf Uhr schließt) vertagten wir den Besuch jedoch auf ein ander Mal und machten uns über einen kleinen Umweg auf den Rückweg zum Hostel. Auf dem Nachtmarkt suchten wir Konni noch einen Pulli (in Sapa soll es nämlich sehr kalt sein).
Nach dem Essen zog ich nochmal alleine los. Ich traf eine Hamburgerin, die gerade erst angekommen war und dringend einen ATM suchte - obwohl sonst an jeder Ecke einer zu finden ist (zumindest in den Großstädten) war diesmal natürlich keiner in Sicht. Also befragten wir Google Maps und einige Kellner bis wir schließlich einen fanden.
Zwischen neun und halb zehn sollten wir dann abgeholt werden für den Nachtbus nach Sapa. Als um viertel vor zehn weder ein Bus in Sicht war noch sich die Agentur telefonisch erreichen ließ über die wir den Bus gebucht hatten, würde ich sehr nervös. Verspätung war ich mittlerweile gewöhnt, aber auch, dass gesagt wird man würde am Hostel abgeholt werden und musste dann doch zur Bushaltestelle laufen. Außerdem waren wir auf die Fahrt angewiesen, eine spätere gab es nicht und am nächsten Morgen würde schon früh unsere Tour los gehen. Also rannte ich um kurz vor zehn noch zu der Agentur - niemand da, alle Lichter und laute Musik an (kein Wunder, dass niemand ans Telefon ging). Nachdem ich mehrmals verzweifelt Hello rief, kam Mr Tom endlich, telefonierte kurz und versicherte mir, wir würden in zehn Minuten abgeholt werden. Etwas erleichtert, aber mit trotzdem noch mulmigen Gefühl ging ich zurück zum Hostel. Und tatsächlich, nur fünf Minuten später wurden wir abgeholt und saßen schon bald im Bus nach Sapa.
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